Laut Krombacher Ortschronik ist über die Geschichte der ehemaligen Burg folgendes bekannt: Ritter Werner Kolling ließ im Jahr 1375 im Auftrag seines Lehensherrn Ulrich IV., Herr zu Hanau, einen „kemenaden buwen zu dem Huwensteyne“ errichten.
In der Nähe des Hauensteins vereinigten sich drei Wege, der von Mömbris über Mensengesäß zum Hauenstein, der über die von der „Womburg“ bei Schimborn gesicherten Furt durch die „Stertzenbach“ zum Hauenstein sowie derjenige, der über die von dem späteren mainzischen „Luserhof“ gesicherte Furt bei Königshofen auf die Höhe und hinter der alten Wegkreuzung Oberschur-Königshofen bzw. Kirchberg Krombach-Mensengesäß in Richtung Geiselbach bzw. Gelnhausen zogen.
Nach bisherigen Erkenntnissen umfaßte die Anlage nicht nur die heutige Ruine, sondern auch eine Vorburg, ein höchstwahrscheinlich im Bereich des „neuen Hauensteines“ liegendes „Vorwerk“. Die trapezförmig angelegte eigentliche Burg war nicht, wie gewöhnlich, über eine Brücke zugänglich, sondern über eine Treppe, die aus dem Halsgraben unter dem heute zerstörten Turm hindurch in den Hof führte. Dies hatte zur Folge, dass in der Kernburg kein Großvieh wie Pferde und Kühe untergebracht werden konnten, ebenso waren der Transport und die Lagerung von Vorräten aller Art durch die Treppe behindert. Noch heute sind zwei große Keller erkennbar, die bestimmt zu Notzeiten mit entsprechendem Lagergut an Lebensmitteln und Futter gefüllt waren.
Über die oberirdischen, mit den beim Aushub des Halsgrabens gewonnenen Bruchsteinen errichteten Gebäudeteile haben sich keine Nachrichten erhalten. Es können aber dort nicht mehr als der zum Halsgraben gerichtete Turm zur Sicherung der Bergflanke und ein festes Wohnhaus mit den nötigsten Nebengebäuden innerhalb der Wehrmauer gestanden haben. Zur Versorgung in Friedenszeiten wird eine teilweise in Fachwerk errichtete Vorburg am Ort des „neuen Hofes Hauenstein“ von 1841 gedient und alle nötigen Einrichtungen wie Ställe, Scheunen und Lagerhallen besessen haben. Ritter Kolling finanzierte den Bau vor. An Stelle von Geld erhielt er im Jahr 1377 den Posten des Amtsmanns zu Hanau. Die Familie der Kollings scheint in der Burgruine gelebt zu haben, denn Werner Kollings Schwager Johann von Waldeck starb wohl auf dem Hauenstein, da in einer Mauer auf dem Hofgut Hauenstein ein entsprechender Gedenkstein entdeckt wurde.
Die letzte urkundliche Nennung des „sloßes huwenstein“ (der Burg) findet sich in einem Kopialbuch der Stadt Frankfurt. König Ruprecht von der Pfalz (1400-1410) fordert darin die Stadt Frankfurt auf, „als Vieh rauberey vnd name zu vnd von dem sloße huwenstein gescheen“, zur Unterstützung des Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau (1397-1419) als Beauftragtem des Reiches beim Abbruch des Hauensteins mit zwanzig Steinmetzen und Zimmerleuten zur Hand zu gehen. Ob die Burg Hauenstein tatsächlich ein Raubnest war, lässt sich nicht sicher belegen. Ein Viehraub scheint jedenfalls der Anlass für das „Schleifen“ der Burg gewesen zu sein. Nach dem Abbruch der Burg ließen sich die Kollings in der erhalten gebliebenen Vorburg nieder. Später wohnte wohl noch eine Linie der Familie von Georg Geyling von Altheim in der Vorburg, und zwar bis etwa 1634/35, als während des Dreißigjährigen Kriegs (1618
bis 1648) die bewohnte Vorburg von schwedischen Truppen zerstört wurde. Danach wurde das „über 1000 hessische Morgen Acker und 80 Morgen Wiesen umfassende Gut“ von
einem Hofbeständer, der das Anwesen auf jeweils sechs Jahre erhielt, bewirtschaftet. Für diesen Beständer wurde um 1650 ein Wohnhaus mit landwirtschaftlichen Gebäuden errichtet. Es ist leicht zu
finden, denn wer von der Oberschur auf den Hauenstein fährt, kommt zunächst am rechts stehenden Sandsteinkreuz vorbei
und sieht direkt gegenüber ein altes Gebäude mit Innenhof - der heutige „alte Hof Hauenstein“.
Ausführlichere Informationen zur Burgruine Hauenstein und zum alten und neuen Hof Hauenstein finden Sie in der Krombacher Chronik. Diese ist beim Bürgermeister käuflich zu erwerben