Mömbris
Die Burg Mömbris, im Volksmund auch als Womburg bezeichnet, liegt unmittelbar östlich des alten Friedhofs von Mömbris. Der Burgstall (die Burgstelle) bildet eine Fläche von 25 mal 32 Metern. Sie ist damit die flächenmässig größte der Burgen rund um Mömbris.
Die wahrscheinlichen Erbauer sind die Grafen von Rieneck.
Sie hatten in Mömbris erhebliche Besitzungen, wie Centgerichtsbarkeit, Kirchsatz, erhebliche Steuerrechte, Rechte an Wald, Weide und Wasser.
Im Kahlgrund, rund um Mömbris, waren die Riencker so stark und etabliert, dass man ein Amt Mömbris sich vorstellen könnte.
Die verlorene Fehde gegen die Erzbischöfe von Mainz von 1260 bis 1271 wird dies wohl verhindert haben.
Der Mainzer Erzbischof versuchte aber auch 1389 eine Koalition gegen die Mömbriser zu schmieden und fragt bei der freien Reichsstadt Gelnhausen an. Diese will erst noch die große Schwester Frankfurt fragen. Die Frankfurter lehnen da noch ab und verweisen auf den allgemeinen Landfrieden, der zu achten sei.
1405 sieht das anders aus.
Frankfurt hat einen schwachen König dazu gebracht seine Zustimmung zu einem Gesetz zu geben, in dem Frankfurt ein Burgenverbot im Umkreis von nahezu 40 km ausspricht.
Der ebenso schwache Nachfolger, Ruprecht von der Pfalz, soll nun Frankfurt die Möglichkeit und Mittel zur Durchsetzung geben. Dazu wird ein Feldzug gegen angebliche Raubritterburgen in der Wetterau gestartet. Auch die Burg der Erzbischöfe von Mainz in Alzenau und die Rieneckerburgen im Kahlgrund werden davon getroffen. Im Februar 1405 ziehen die königlichen Ritter und vor allem die Handwerker und Landsknechte Frankfurts gegen die Burgen in Alzenau, Wasserlos, Hüttelngesäß und Mömbris. Graf Günther von Schwartzburg, königlicher Hofmeister, führte den Zug gegen Mömbris.
Die Frankfurter Handwerker legten die Burg sachgerecht ein, zwei mitgeführte Kanonen konnten in Alzenau verbleiben und wurden nicht verwendet.
Rudolf von Bleichenbach, der als rienecker Amtmann auf der Burg Mömbris war, konnte sich für den Abzug mit allem nötigen versorgen, die Besatzung erhielt auf den Kirchhof aufgeschütteten Hafer. Die Herren gingen gut miteinander um. Dennoch war Rudolf von Bleichenbach erst im Todesjahr des Königs, 1409, dazu bereit endgültig auf Forderungen zu verzichten. Die Burg Mömbris soll in den kommenden Jahren einer archäologischen Erforschung zugeführt werden.